»Schwungvoll, frohgelaunt und perfekt« – so beschrieb die FAZ das Ensemble il Gusto Barocco bei seiner Residenz als Festspielorchester in der Bachwoche Ansbach. Das Barockorchester, 2008 vom Dirigenten, Cembalisten und Organisten Jörg Halubek in Stuttgart gegründet, besteht aus international führenden Virtuosen der jüngeren Generation und hat sich auf die Fahnen geschrieben, den aktuellen Forschungstand beim Musizieren hörbar zu machen.
Je nach Repertoire ist das Ensemble sowohl kammermusikalisch als auch in großer Orchesterbesetzung zu erleben. Aus einem festen Kreis kommen für die verschiedenen Projekte Musiker zusammen, die in der Musiziertradition der Schola Cantorum Basiliensis stehen und eine lang gewachsene, musikalische Vertrautheit verbindet. Den Notentext »ähnlich zu lesen« eröffnet die Möglichkeit, Gestaltungsfreiheiten in den Partituren wiederzuentdecken und damit zu begeistern.
Im Zentrum des Repertoires steht die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in all ihren Facetten: In Konzert, Oper und Kirchenmusik lebt die vergessene Musikkultur und Musiziersprache der Barockzeit, gespielt auf historischen Instrumenten, wieder auf. Die Projekte von il Gusto Barocco sollen eine Plattform sein, aktuelle Forschungsergebnisse in die Aufführungspraxis zu integrieren.
Höhepunkte der letzten Jahre waren u.a. der Monteverdi-Zyklus am Nationaltheater Mannheim mit allen erhaltenen Monteverdi-Opern sowie einer Produktion mit Madrigalen unter Beteiligung von Regisseuren wie Calixto Bieito oder Lorenzo Fioroni, der 2023 seinen Abschluss finden soll. Seit 2014 hat es sich il Gusto Barocco verstärkt zur Aufgabe gemacht, vergessene Barockopern wiederzuentdecken. Die Aufführung von Johann Sigismund Kussers „Adonis“ bei der Stuttgarter Festwoche Barock 2022 setzt nach Brescianellos „Tisbe“, Heinichens „Flavio“, Telemanns Händeladaptionen „Cleofida“ und „Muzio Scevola“ die Reihe bedeutender Wiederentdeckungen fort. Die Opern wurden beim Label cpo in Zusammenarbeit mit dem SWR veröffentlicht.