Seit 1216 gehörte Ellingen dem Deutschen Orden und war Residenz des Landkomturs der Ballei Franken. Sie war die mächtigste Ballei im Deutschen Orden und deshalb stellte das kleine Ellingen ehemals das Zentrum einer weitgespannten Territorial- und Wirtschaftsmacht dar.
Ab 1708 wurde die heutige Schlossanlage gebaut und die spätgotische Schlosskirche barockisiert. Der riesige Hauptbau entstand von 1718 bis 1720 unter dem Architekten Franz Keller.
Von der Innenausstattung sind Deckengemälde, Wandvertäfelungen, Fußböden und vor allem die Stuckaturen von Franz Joseph Roth erhalten. Die Kolonnade im Binnenhof ist Teil der Umbauten des französischen Architekten Michel d‘Ixnard und wurde um 1775 neu errichtet.
1789 wurde der Sitz der Ballei Franken nach Bad Mergentheim verlegt. Damit war die Geschichte des Schlosses Ellingen als Residenz des Deutschen Ordens praktisch beendet. Einige Jahre später wurde der Orden fast gänzlich aufgelöst und der Besitz Ellingen fiel an das Königreich Bayern. König Max I. Joseph übergab das Schloss 1815 seinem verdienten Feldmarschall Carl Philipp Fürst von Wrede, der einige Raumfluchten mit ungeheuer kostbaren Seiden- und Papiertapeten, Möbeln, Glas und Bronzen aus Paris neu ausstatten ließ. Diese Räume zählen mit den Stuckaturen und Möbeln Michel d‘Ixnards zu den bedeutendsten Raumkunstwerken des Klassizismus in Bayern.
Unmittelbar hinter der Residenz schließt sich der sehenswerte Schlosspark an. Unter diesen alten, mächtigen Bäumen im Schlosspark entsteht auf den Rasenflächen jedes Jahr im Frühjahr durch Hunderttausende von Sibirischen Blausternchen (lat.: Scilla) ein prachtvolles, blaues Blütenmeer.
Residenz Ellingen
Schlossstraße 9
91792 Ellingen